Der Ginkgobaum ist der einzige heute noch lebende Vertreter einer Gruppe von Nacktsamern (Nadelbaumarten), die noch im Erdmittelalter mit zahlreichen Arten weltweit verbreitet war. Obwohl der Ginkgo auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit Laubbäumen (Bedecktsamern) hat, ist er den Nadelbäumen näher verwandt und wird auch zu den Nacktsamern gezählt.
Als Baum sieht er heute noch so aus wie seine kreidezeitlichen Verwandten vor mehr als einhundert Millionen Jahren.
Der Ginkgo bildet eine monotypische, das heißt nur aus einer einzigen Art bestehende Pflanzenklasse und eine eigene Familie und Ordnung. Er wird als „Lebendes Fossil“ bezeichnet.
Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, der im Herbst seine Blätter abwirft. Bei einer Höhe von bis zu 40 m kann er 1000 Jahre alt werden. Die Durchmesser in Brusthöhe können bis zu 4 m betragen. Der junge Baum wächst erst schlank und gerade in die Höhe. Erst später wächst er mehr in die Waagerechte und entwickelt eine mächtige Baumkrone. Oft weist der Baum zwei Haupttriebe auf, von denen einer schwächer ausgebildet ist.
Die Blätter, die heute fast jeder kennt, wachsen an Langtrieben weit entfernt stehend oder zu mehreren in Büscheln an Kurztrieben. Sie sind fächerförmig, etwa 10 cm lang, zweilappig bis
zweispaltig und lang gestielt.